Am Samstag, den 27.01.2018 nahm der FC West Karlsruhe am Mitternachtsturnier in Daxlanden/Grünwinkel teil und musste dies wegen einer unangebrachten Tat und Situation beenden. Die Mannschaft unter Stefan Wammetsberger brachte definitiv den erwartenden sportlichen Erfolg und landete im Halbfinale des Turniers. Jedoch wurde das Turnier seitens der Mannschaft wegen einer bestimmten und unakzeptablen Situation seitens eines Schiedsrichters bei dem Turnier beendet. Unser Spieler Marco Hernandez ergriff die lobenswerte Initiative und schrieb einen öffentlichen Brief, welcher hier auf der Website des FC West Karlsruhe, aber auch auf sämtliche anderen Plattformen wie beispielsweise pfoschdeschuss.de oder fupa.net, zu sehen ist.
„Hallo Sportsfreunde aus Karlsruhe,
Unser Verein, der FC West Karlsruhe, hat sich bereits schon über das Thema Rassismus auf dem Platz geäußert. Nun erhebe ich als Spieler, der das auf dem Platz mitbekommt, das Wort.
Am vergangenen Samstag traten wir beim Hallenturnier des FV Grünwinkel an. Wir hatten in den drei Gruppenspielen immer den gleichen Schiedsrichter und dann auch im Halbfinale gegen den Gastgeber leitete er das Spiel. Bereits in der Gruppenphase pfiff er selten bis gar nicht für unseren Stürmer aus Gambia, obwohl einige Fouls an der Bande begangen worden sind, die aber bei anderen Spielern gepfiffen wurden. Im Halbfinale, beim Stand von 3:2 für unsere Mannschaft, gab es einen Freistoß für den FV Grünwinkel. Ich stand selbst mit unserem Stürmer in der Mauer. Der Schiedsrichter forderte uns auf noch einen Schritt mehr Abstand zu nehmen, was wir dann auch machten. Doch das war ihm wohl nicht genug, woraufhin der Schiedsrichter unseren Stürmer mit scharfen Ton anging. Seine Aussage: „Verstehst du denn nur englisch oder französisch?!“ Natürlich ist das jetzt nicht die schlimmste Beleidigung oder rassistische Äußerung, allerdings zieht sich das wie ein Faden durch die Saison, dass unser Spieler von Zuschauern oder auch Gegenspielern angegangen wird. Die größte Frechheit, in meinen Augen ist, dass der Schiedsrichter nicht einmal die Größe hatte seinen Fehler einzugestehen. Nein, er sagt sogar er hätte nichts in dieser Art gesagt, obwohl es die Spieler von Grünwinkel, sowie Spieler die auf der Tribüne saßen, es gehört haben. Der Schiedsrichter hätte mich in dieser Freistoßsituation ansprechen sollen, denn er wusste das unser Spieler natürlich die deutsche Sprache nicht perfekt beherrscht. Nach dieser Situation gingen wir, geschlossen als Mannschaft, vom Platz und beendeten das Turnier, denn wir stehen absolut hinter unserem Stürmer, der sich bestens in unsere Mannschaft integriert hat.
Ich hoffe auf diesem Weg, vielleicht einige andere Vereine anzusprechen, die vielleicht auch eine Stellungnahme schreiben möchten, bei denen Ähnliches passiert ist. Zudem spiele ich den Ball dem leitenden Schiedsrichter zu, dass er sich eventuell für seine Äußerungen entschuldigen möchte, denn das würde wahre Größe zeigen, denn man muss auch lernen Fehler zuzugeben und ich denke der Schiedsrichter ist erfahren genug um dies zu wissen. Ich hoffe wir dürfen in Zukunft ruhigen und vor allem fairen Fußball spielen, denn das ist das, was wir und vor allem auch unser Stürmer möchten, denn für ihn und uns ist es das schönste Hobby.
Mit sportlichen Grüßen,
Marco Hernandez, Spieler des FC West Karlsruhe.“
Der FC West Karlsruhe bekennt sich absolut zu den betroffenen Spielern und der ganzen Mannschaft, welche ein klares Zeichen gegen Rassismus setzen! Alle stehen gemeinsam auf einer Seite und das unabhängig von der Kultur, Herkunft, Hautfarbe oder Religion – Das sind WIR, der FC West Karlsruhe!
